Forstwirtschaft
im Bergwald
Im Frühling und Sommer dominiert die Farbe Grün das Bergell. Es scheint fast, als überwuchere ein dichter Dschungel das steile Bergtal. In der Tat ist die Waldfläche beachtlich, doch ist diese nicht reine Wildnis, sondern wird gepflegt und bewirtschaftet.
Dieser Artikel wurde ursprünglich im Kundenmagazin Nr. 66 veröffentlicht.

Bergwald im Bergell, Bild: Michel Hamburger
Der Wald schützt uns Menschen seit jeher vor zahlreichen Naturgefahren, dient als wertvoller Baustofflieferant und ist gleichzeitig auch Lebensraum und Rückzugsgebiet für zahlreiche Arten. Es sind verschiedene Interessen, welche Mario Lucchinetti, Leiter des Bergeller Forstbetriebs, abwägen muss.
Der Wald als Schutz vor Naturereignissen
Rund 70% der Waldfläche im Bergell ist Schutzwald. Dieser ermöglichtuns Menschen erst das Leben im steilen Bergtal, indem er uns vor Steinschlag und anderen Naturgefahren schützt. So bleibt im Winter der Schnee in den Baumkronen der wintergrünen Nadelhölzer hängen und verhindert damit die Lawinenbildung. Verschiedene Baumarten, tiefwurzelnde, langlebige und unterschiedlich alte Bäume zeichnen einen guten Schutzwald aus. «Die Bergeller Hänge werden vorwiegend von Fichten besiedelt. Dies stellt uns vor grosse Herausforderungen», sagt Mario Lucchinetti.

Mario Lucchinetti und Alvin im Einsatz, Bild: Stiftung Pigna Verde
ZUSAMMENSETZUNG DES WALDES
DER GEMEINDE BREGAGLIA:
• 61% Fichte
• 20% Lärche
• 12% Weisstanne
• 7% übrige (Linde, Kastanie, Eiche, Bergahorn, …)
«Die Bergeller Hänge werden vorwiegend von Fichten besiedelt. Dies stellt uns vor grosse Herausforderungen», sagt Mario Lucchinetti. Denn die Baumart werde aufgrund der klimatischen Entwicklungen am meisten leiden und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in grossen Mengen absterben, so der Förster.
So gilt weitsichtig bereits heute, am richtigen Ort den idealen Baum für morgen zu pflanzen. Die Weisstanne ist für den künftigen Bergeller Schutzwald von besonderer Bedeutung. Zum Wachsen braucht sie wenig Licht und kann so auch kleine, dunkle Lücken zwischen alten Bäumen auffüllen. Sie trägt zur Verjüngung des Schutzwaldes bei, damit dieser trotz der klimatischen Veränderungen auch künftigen Generationen erhalten bleibt. Rehe, Hirsche und anderes Schalenwild ernähren sich allerdings mit Vorliebe von den jungen, zarten frisch gepflanzten Bäumchen und erschweren diese Verjüngung fortwährend.
Spürnase im Kampf gegen den Borkenkäfer
Die grösste Gefahr lauert im harmlos aussehenden, dunkelbraunen Borkenkäfer, der fast ausschliesslich Fichten befällt. Er bohrt sich in die Baumrinde und legt dort seine Eier ab. Kurz darauf fressen die Larven Gänge in die äusserste Holzschicht und unterbrechen den Saftstrom zwischen Krone und Wurzel. Der Baum stirbt ab. Lange, warme Trockenperioden begünstigen das Gedeihen der Borkenkäferpopulation. Leidet die Fichte zusätzlich unter Trockenheitsstress, ist sie noch anfälliger auf Borkenkäferschäden. Befallene Einzelbäume sind nicht das Problem, doch innert kürzester Zeit können Wälder entlang ganzer Bergflanken absterben.
Die Früherkennung ist im Kampf gegen den Borkenkäfer die wirksamste Methode. Hier kommt Lucchinettis Hund Alvin ins Spiel. Der freundliche Kleine Münsterländer wird auf den Duft des Pheromons abgerichtet, das der männliche Borkenkäfer nach dem Bohren einer neuen sogenannten Rammelkammer zur Anlockung der Weibchen aussendet. Ziel ist, dass Alvin anhand des Duftes frühzeitig dem Forstdienst befallene Bäume anzeigt. Diese können dann gefällt werden, was die Ausbreitung des Borkenkäfers verlangsamt. „Wir hatten erste kleine Erfolge diesen Juni“, so Lucchinetti. Bis zur vollen Einsatzfähigkeit steht Alvin jedoch noch ein langer Ausbildungsweg bevor.

Bergwald im Herbstkleid, Bild: Michel Hamburger

Hund Alvin, Bild: Stiftung Pigna Verde
Der Mensch als Teil des Ökosystems
Verlassene, zerfallene und eingewachsene Ställe – auf Wanderungen im Bergell ein bekanntes Bild. Während in den unteren Lagen im Talboden in den letzten 30 Jahren kaum mehr Flächen eingewachsen sind, nimmt die Verwaldung in höheren Lagen ihren Lauf. Es ist kein forstwirtschaftlich verursachtes Problem, sondern vielmehr durch den Rückgang der Landwirtschaft zu erklären. Die Natur holt sich ihren Platz zurück – im ersten Moment klingt dies schön, ja gar romantisch. Jedoch haben sich unzählige Pflanzen- und Tierarten über Jahrhunderte an die extensive landwirtschaftliche Nutzung angepasst.
Die von Menschenhand geprägten Alpen sind wichtiger Lebensraum für die Pflanzenvielfalt. Die ursprüngliche natürliche Vegetation der Alpen – der Wald – ist vergleichsweise artenarm. Obschon die im Bergell noch vorhandenen unberührten, gar wilden Waldgebiete ebenso ökologischen Wert aufweisen, darf die Verantwortung des Menschen als Teil unseres Ökosystems nicht von der Hand gewiesen werden. So sind der Erhalt und die Pflege von Kulturlandschaften zentral, betont Lucchinetti. Ein Gleichgewicht zwischen Land- und Forstwirtschaft stets mit dem Fokus zur Verbesserung der Biodiversität soll dabei das Ziel sein.
SOGLIO SCHAUMBAD
Für entspannende Badeerlebnisse mit einer waldigen Duftnote
Gerade nach einer langen Winterwanderung oder nach einer Skitour gibt es doch nichts Schöneres als ein warmes Bad. Extrakte aus Bergeller Tannen- und Lärchenspitzen sowie ätherische Öle verschiedener Nadelbäume (Arve, Lärche und Rottanne) verleihen dem Schaumbad eine entspannende, waldige Duftnote. Milde, pflanzliche Tenside sorgen für langanhaltenden Schaum. Das Produkt ist pH-hautneutral und vegan.

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